Gegenstand und Zielsetzung des Projekts
Mit diesem Projekt soll der Aufbau einer stabilen Population des Steinkauzes (Athene noctua) im Thüringer Grabfeld weiter gefördert werden. In der Roten Liste Thüringens ist er in der
Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht) eingeordnet, in Deutschland als stark gefährdet (Kategorie 2) (Frick et al. 2011). Rost & Grimm (2004) geben für ganz Thüringen noch vier bis acht
Brutpaare im Altenburger Raum an. Umso erfreulicher ist es, dass in den zurückliegenden acht Jahren offenbar eine Wiederbesiedlung des Thüringer Grabfeldes eingesetzt hat. Die Steinkäuze
besiedeln angebotene Brutröhren in Streuobstwiesen. Initiator für das Ausbringen der Röhren war der bayrische Ornithologe Daniel Scheffler (LBV Rhön-Grabfeld-Kreis). Schwerpunkt der Arbeit ist
gegenwärtig der thüringisch-bayrische Grenzbereich. Die Art kehrt von Süden (Bayern) und Westen (Hessen) wieder nach Thüringen zurück. Momentan ist der Südthüringer Bereich das einzige stabile
Brutvorkommen in Thüringen (2015: 7 Revierpaare). Nach einer Stagnation des Bestandes in den vergangenen Jahren (Unger et al. 2014), konnte in diesem Jahr eine Bestandszunahme festgestellt
werden. Der Steinkauz brütet hier ausschließlich in Streuobstwiesen, in denen in den vergangenen Jahren, im Rahmen der ersten Steinkauzprojekte, Maßnahmen durchgeführt wurden.
Geplante Maßnahmen
Projektgebiet
Das Projektgebiet umfasst 49 Gemarkungen in den Landkreisen Hildburghausen und Schmalkalden-Meiningen. Im Gebiet befinden sich 8 FFH-und 3 SPA-Gebiete sowie 16 Naturschutzgebiete.
Bisherige Aktivitäten
In einem durch den LPV „Thüringer Grabfeld“ bereits durchgeführten Projekt (2012 bis 2015) zur Förderung des Steinkauzes wurden in 55 Gemarkungen der Landkreise Hildburghausen und Schmalkalden Meiningen 350 Niströhren ausgebracht, 600 hochstämmige Obstbäume gepflanzt, ca. 1.000 alte hochstämmige Obstbäume und 50 Kopfweiden gepflegt sowie ca. 11 ha aufgelassene Streuobstwiesen wieder einer extensiven Nutzung zugeführt.
Im Jahr 2015 kann auch von einem erfolgreichen Steinkauz-Jahr gesprochen werden.
So kann auf drei erfolgreiche Bruten mit 11 Jungen verwiesen werden, weitere 4 Gelege wurden nicht ausgebrütet. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die begonnenen Aktivitäten schon Erfolge zeigen und mit den Maßnahmen der richtige Weg beschritten wird. Das Thüringer Grabfeld ist prädestiniert durch seine alten Streuobstwiesen, die oftmals jedoch in einem schlechten Zustand sind. Durch weitere Pflegemaßnahmen an den Obstbäumen und Sensibilisierung der Eigentümer zum Erhalt der alten Höhlenbäume wird die weitere Ausbreitung des Steinkauzes möglich.
Hier investieren Europa und der Freistaat Thüringen in die ländlichen Gebiete.
Landschaftspflegeverband "Thüringer Grabfeld" e.V.
Natura 2000-Station "Grabfeld"
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