25 Jahre LPV

Zusammenfassung der letzten 25 Jahre aus der Rede des 1. Vorsitzenden Norbert Wirsching

Die Ziele waren damals wie heute klar:

  • Erhalt gefährdeter Tier- und Pflanzenarten unserer Kulturlandschaft
  • Sicherung des Fortbestandes unserer landschaftsprägenden Streuobstwiesen, sowie Mager- und Trockenstandorten
  • Ökologische Aufwertung unserer Fließgewässer
  • Förderung der Wertschöpfung in der Region

1992:

  • 6. Mai 1992: Gründung im Schullandheim Römhild (anwesend waren 18 Gründungsmitglieder und 6 Gäste; 1. Vorsitzender war Dr. Walter Rußwurm, der auch heute noch im Vorstand tätig ist; Siegfried Geißler wurde zum Geschäftsführer ernannt und beschäftigte zwei Mitarbeiter: Norbert Wirsching und Lothar Gaspar)
  • Umsetzung spezifischer Artenschutzprogramme
  • Koordination „Aufschwung Ost“

1993:

  • Beginn Vertragsnaturschutz im Betreuungsgebiet mit Schwerpunkt auf Wiesenbrüterprogramme, Pufferzonen, Magerrasen- und Streuobstpflege

1994:

  • Beginn KULAP-Maßnahmen, Unterstützung unserer Mitglieder bei der Antragstellung (inzwischen vorwiegend Nebenerwerbslandwirte und Schäfer)
  • Biotoppflege am Grenzstreifen, jährlicher Gestattungsvertrag auf etwa 150 Hektar
  • Mai 1994 wird die heutige Geschäftsführerin Verena Volkmar im Verband eingestellt

1995:

  • Bemühungen um einen Gestattungsvertrag für ehemalige Grenzflächen auf 155 laufenden Kilometern (Ziel des Gestattungsvertrages: Erhalt besonders schützenswerter Strukturen im Grünen Band durch Klärung der Nutzungsberechtigung und Antrag auf Förderung bei Pflegeleistungen; extensive Grünlandnutzung; Betriebsflächenerweiterung und damit Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen)

1996-1999:

  • Beginn Aufbau des Grabfelder Streuobstservice: Beratung zur Flächenpflege, Sortenwahl, Fördermittelbeantragung, Obstabgabe – Lohnmost Thüsa, dezentraler Aufkauf

1999-2000:

  • Beginn von Projektarbeiten bis heute (Koordinierung- und Beratungskonzept zur Fachbegleitung von NALAP und KULAP, Grabfelder Streuobstservice, Management-Artenschutz-Entwicklung an der Milz)
  • Unterzeichnung Gestattungsvertrag auf 475 Hektar, zwei weitere Mitgliedsbetriebe schließen Direktpachtvertrag ab
  • über Arbeitsamt Aufbau einer Koordinationsstelle zur Flächendigitalisierung (Anschaffung Hard- und Software)

2001:

  • Dr. Rußwurm tritt aus arbeitstechnischen Gründen als 1. Vorsitzender zurück, arbeitet jedoch weiter aktiv im Vorstand mit
  • Erste Vertragsgestaltungen und Realisierung der Flächendigitalisierung
  • GPS-Vermessung für Mitglieder bis heute, jedoch ist der Bedarf nicht mehr so hoch
  • Zertifizierung Ökoobst – Obstaufkauf zu höheren Preisen, zuerst nur mit Thüsa, später mit Elm und Rolker (seit 2011 nur noch mit Kelterei Elm)

2004:

  • Gründung des KGUS – unter Mithilfe des LPV, geplante  Zusammenarbeit über Werksvertrag – kam nicht zu Stande, arbeiten inzwischen auf gleicher Ebene nebeneinander  - im Bereich Unterhaltung und Umsetzung WRRL
  • Bewerbung um Thüringer Ökoprodukt des Jahres (8.-10. Platz) unter 58 Bewerbern
  • Zertifizierung erweitert – Ilmenau, Tiefengruben
  • Initiative zur Beschäftigung von ALG II-Beziehern im Bereich der Biotoppflege – auf Kommunalebene, viele naturschutzfachlich interessante Flächen konnten so gepflegt werden, ebenso wurden touristische Belange  abgedeckt bis 2009 - bis zu 50 Beschäftigte für je 6 Monate
  • verbandseigener KULAP – kleine Flächen wurden mit aufgenommen – Bewirtschafter werden für Aufwand entschädigt – aktuell 58 Hektar 

2005:

  • Erste Gewässerentwicklungskonzeption im Rahmen einer Diplomarbeit, erste Maßnahmen wurden danach umgesetzt
  • Weitere Pflege- und Entwicklungskonzepte wurden erarbeitet
  • Seither hat Sandra Radloff Kontakt mit LPV (Arbeitsvertrag ab März 2006, verantwortlich für Gewässerfragen in unserem Verbandsgebiet)

2007:

  • Erarbeitung einer Plausibilitätsprüfung für ausgewählte Schwerpunktgewässer im Verbandsgebiet hinsichtlich Gewässerstrukturgüte und Durchgängigkeit - beauftragt durch SUA (Werkvertrag) – Ergebnisse wurden in die Gewässerrahmenpläne mit eingearbeitet
  • Mit einzelnen Kommunen wurden  erste Betreuungsverträge für  die Fließgewässerunterhaltung  abgeschlossen
  • aktuell 16 Kommunen mit 355 km Fließgewässer
  • Durchführung von Unterhaltungsmaßnahmen und Umsetzung von Maßnahmen gemäß WRRL (LPV unterstützt Kommunen bei Beantragung der Fördermittel bei der TAB, plant die Maßnahmen, begleitet diese und macht Verwendungsnachweis), große Unterstützung für Kommunen
  • LPV gibt Erfahrungen mit Umgang von Kommunen und WRRL bei Bedarf weiter
  • Beginn der Erarbeitung eines Meliorationskatasters – wird nach Möglichkeit aktualisiert

2008:

  • Beantragung Umsetzung erste Maßnahmen in Bezug auf Erfüllung Forderung WRRL in vier Gemeinden (Mehmels, Gleichamberg, Römhild, Grabfeld)
  • Beginn Mitarbeit  an einem DVL-Projekt „Kooperative Umsetzung der WRRL an kleinen Fließgewässern“ – Laufzeit 2008 bis 2010 – Darlegung unserer Erfahrungen – Ergebnis = Broschüre, gefördert über die Bundesumweltstiftung
  • Erhalt Deutscher Landschaftspflegepreis in Anerkennung unseres innovativen Projektes „Drei-Phasen- Modell Gewässerunterhaltung“ in Eisenach

2010:

  • Stiftung Naturschutz bekommt Grenzflächen übertragen, Thüringer Landgesellschaft übernimmt für die Stiftung das Flächenmanagement - LPV erhält Änderung zum Gestattungsvertrag – für unsere Mitglieder ändert sich bezüglich der Betreuung nichts

2011:

  • Kauf von ca. 8 Hektar Streuobstwiesen mit Unterstützung der Stiftung Naturschutz Thüringen
  • Besuch des Landwirtschaftsministers am 20.10.11

2012:

  • Genehmigung erster ENL-Projekte – intensive Antragsvorbereitungen
  • Unterstützung der Wiederbesiedlung des Thüringer Grabfeldes  durch den Steinkauz in zwei Projektabschnitten: bis 2015 werden 600 Hochstämme gepflanzt und  1000 alte Obstbäume gepflegt - und ein weiteres Projekt:
  • Schutz und Förderung des Steinkrebses im FFH Gebiet 220 - Wiesen im Grabfeld - Verbesserung des Lebensraumes bis 2015, bearbeitet wurden der Schwengersgraben, Alster, Helling und Saarbach
  • Befall mit Krebspest, Prüfung der Befallsquoten und Zwischenhälterung gesunder Tiere, nun gilt es auf Wiederbesiedelung zu hoffen

2013:

  • nach dem tragischen Unfalltod unseres 1. Vorsitzenden im Juli 2012 übernimmt Norbert Wirsching ab dem 29.05.2013 dessen Aufgaben

2014:

  • Einweihung Gedenkweg für E. Baumann
  • Einstellung von Christian Helk zur Unterstützung bei den Fließgewässern und Projektarbeiten

2015:

  • Erarbeitung eines Gewässerentwicklungsplans für OWK Kreck/Helling, Rodach Oberlauf und Alster (sehr umfangreich) – wird bei der Erarbeitung der Gewässerrahmenplanung des Landes Thüringen mit einfließen
  • 1.11.2015: Vorläufige Natura 2000-Station bis März 2016
  • 1.12.2015: Einstellung Susanne Schuchardt (Natura 2000 und Steinkauzprojekt)

2016:

  • ab April 2016 ist der LPV offiziell Träger der Natura 2000-Station „Grabfeld“ und erhält Bewilligungsbescheid bis 2020; Einweihung durch Ministerin Siegesmund am 20.2.2016 in Stressenhausen
  • Steinkauzprojekt geht in seine 3. Runde: Laufzeit bis 2018, 6 erfolgreiche Bruten (bisher in unserer Region bestes Brutergebnis) - unsere Maßnahmen sind zielführend
  • Beginn Umsetzung Managementplan im FFH-Gebiet Nr. 173 Heidefläche im Hildburghäuser Stadtwald (Entbuschung und Pflege einer ca. 10 ha großen Heidefläche)
  • Erlass des Ministeriums, dass kein Gehölzschnitt mehr verbrannt werden darf – Mitglieder forderten von uns Brief an Ministerin Siegesmund, erhielten jedoch negative Antwort

Resümee:

Die grundsätzlichen Aufgaben des LPV haben sich über die Jahre kaum geändert, er ist weiterhin Dienstleister für seine Mitglieder. Änderungen gibt es jedoch bei den zur Verfügung stehenden Förderinstrumenten.

Der LPV konnte sich in den letzten 25 Jahren ein umfangreiches Netzwerk mit vielen Partnern aufbauen. Darunter sind auch viele Landwirte und Nebenerwerbslandwirte, ohne die kein Naturschutz möglich wäre. Trotzdem müssen diese weiter aufgeklärt und beraten werden, um den bestmöglichen Mittelweg zu finden.

Ähnliche Aufgaben wie heute werden schon viele Jahre mit unseren Mitgliedern gemeistert, jedoch ohne gesicherte Finanzierung, sondern über jährliche kleine Beratungsprojekte, die meist erst im Mai oder noch später genehmigt wurden. Wir hoffen, dass die teilweise Finanzierung über die Natura 2000-Station eine dauerhafte Lösung sein wird, um etwas beruhigter arbeiten zu können. An der Qualität unserer Arbeit wird sich dadurch nichts ändern, wir haben nur mehr Sicherheit im Rücken. 

Impressionen der Veranstaltung

Die Mitarbeiter der Geschäftsstelle versuchten die letzten 25 Jahre auf fünf großen Tafeln zu veranschaulichen

Pressestimmen

Radiobeitrag über die Arbeit des LPV auf Landeswelle Thüringen

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Beitrag auf Landeswelle Thüringen vom 15.05.2017
Landeswelle Thüringen berichtet über die Arbeit des Landschaftspflegeverbandes und die Jubiläumsfeier
regionews_ls_1840.mp3
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